Autismus verstehen

Was ist ein autistischer Shutdown ?

Shutdown, wenn das System eine Notabschaltung macht.

Was ist ein autistischer Shutdown?

Von einem autistischen Shutdown spricht man, wenn das Gehirn während eines Overloads den Notschalter tätigt und damit das System auf Standby setzt.

Wenn der Mensch vor der totalen Erschöpfung steht und für einen Meltdown keinerlei Energie verfügbar ist, fährt der Körper runter. Der Autist bricht in sich zusammen, macht sich klein und wird apathisch. Jetzt mag man denken, besser als das Ausrasten bei einem Meltdown ist dieser Zustand doch allemal, oder?

JAIN

Die Auswirkungen sind in diesem Moment für Außenstehende weniger unangenehm, allerdings dauert die Regenerationsphase durch einen Shutdown für den Autisten erheblich länger.

Stellt das autistische Gehirn von Normalbetrieb auf Notstrom um, fühlt man sich absolut leer. Es ist, als bräuchte man Jahre, um jemals wieder das Bett zu verlassen. Mir kommt es immer wie eine Mini-Depression vor, auch wenn ich persönlich nie unter schweren Depressionen lit.

Die Hormone spielen verrückt, die Energie ist raus und der Körper fühlt sich an, als wäre man 3 Tage ohne Wasser, bei brütender Hitze durch die Wüste geirrt.

 

Die Erholung aus diesem Zustand dauert dann oftmals nicht mehr 12 oder 18 Stunden, sondern beansprucht meist mehrere Tage. So, wie man sich nach einer heftigen Infektion erst Wochen später wieder 100% leistungsfähig ist, braucht man nach einem Shutdown Tage, um wieder ein normales Level zu erreichen.

Also nein, es ist nicht besser als ein Meltdown.

Ist es sozial einfacher zu handeln, vielleicht. Für Umherstehende, unbeteiligte Dritte. Als Eltern hast du danach ein erschöpftes Kind zuhause, dass in einem Zustand gefangen ist, der hilflos macht. Bist du 22 und in Ausbildung, dann ebenfalls nicht.

Man unternimmt als Autist alles erdenklich Mögliche, um diesen Status zu verhindern.

In den Artikeln über den Overload und den Meltdown, habe ich versucht, euch meine persönliche Wahrnehmung aufzuzeigen. Hier funktioniert das nicht. Ich bin in solchen Momenten so weg und krieg kaum etwas mit. Um diesen Zustand der inneren Leere besser zu beschreiben, fehlen mir die Worte. Ich verliere mich selber, ähnlich einer Ohnmacht. Da weiß man ja auch nicht mehr genau, was vor der Ohnmacht passierte. Man erinnert sich vage, mir wurde übel, die Beine gaben nach und dann ging mir die Kontrolle flöten. So ähnlich ist es für mich bei einem Shutdown.

Im Endeffekt ist die einzige Lösung zu lernen, wie man einen Overload verhindert. Diese Fähigkeit ist für Autisten existenziell und ich werde mich bemühen, dir als Mutter oder Vater in meinen Artikeln zu zeigen, wie du dein Kind dabei unterstützen kannst.

 

Denn ist das System erst einmal abgeschaltet, kann man nur warten, bis es wieder hoch fährt.

Leider kann ich euch keinen Tipp geben, was deinem Kind in solchen Momenten hilft. Den einen Autisten unterstützt das Wissen, jemand sitzt in meiner Nähe und passt auf mich auf, den anderen setzt genau diese Nähe zusätzlich unter Druck und belastet die Regeneration.

Das Ziel ist immer, die Überreizung zu verhindern !!!

Meltdown
Kind während eines Overloads
Overload

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